Tod eines schrillen Lobbyisten
Edward von Kloberg III hat sich in Rom das Leben genommen. Damit endete das Leben dieses außergewöhnlichen Lobbyisten so spektakulär, wie es all die Jahre verlief.
Von Kloberg vertrat vor allem Könige, Diktatoren und Tyrannen. Seine Mandantenliste liest sich wie das Who´s who des Bösen: Saddam Hussein (Irak), Nicolae Ceausescu (Rumänien) oder Mobutu (heutiges Kongo), um nur einige zu nennen. Man muss ihm aber zugute halten, dass er diese manchmal auch zur Einsicht bekehrte. So rang er Ceausescu das Zugeständnis ab, dass in Rumänien zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder Bibeln gedruckt werden durften. Außerdem erreichte er, dass russische Juden durch Rumänien nach Israel reisen durften.
Der 63 jährige gebürtige New Yorker fügte seinem Namen ein "von" hinzu, weil er dies für bedeutender hielt. Anfang der 80iger Jahre begann Kloberg mit seiner Lobby-Arbeit. Er engagierte ehemalige Diplomaten und außenpolitische Spezialisten. Berühmt und berüchtigt wurde Kloberg, als er sich von einer fiktiven Nazi-Gruppe anheuern ließ. Die Geschichte war eine Falle, um zu ermitteln, wie gewissenlos Lobbyisten seien. Das hat dem Ansehen der Washingtoner Lobbyisten geschadet, nicht aber dem Ruf des Edward von Kloberg III.