Wissen gegen Lobby
Die deutschen Abgeordneten sollen gegen das Wirken von Lobbyisten geschützt werden. Aus diesem Grund gibt es den
Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestages. Diese Einrichtung dient der Unterstützung der parlamentarischen Arbeit der Abgeordneten. Auf Anfrage werden Ausarbeitungen, Dokumentationen und Materialzusammenstellungen zu Sachthemen erteilt.
Aus externen nationalen und internationalen Fach-Datenbanken und dem Internet beschaffen die Informationsspezialisten der Bundestagsverwaltung Informationen aus nahezu allen Wissensgebieten. Sie greifen auf die Informationseinrichtungen im Hause, mehr als 3000 Online-Datenbanken, das Internet, Nachschlagewerke und Kataloge oder externe Ansprechpartner und Informationseinrichtungen, wie das Statistische Bundesamt zurück.
Damit soll der Einfluss der Lobbyisten gebremst werden. Die Parlamentarier sollen einen schnellen und neutralen Zugang zu Daten bekommen. Viele EU-Abgeordnete wünschen sich eine ähnliche Einrichtung für ihre Arbeit in Brüssel. Kritiker hingegen glauben nicht, dass so der Einfluss der Lobby begrenzt werden kann. Sie fordern eine höhere Personalpauschale für die Parlamentarier, damit sie zusätzliche Mitarbeiter einstellen können. Jeder Abgeordnete hat heute im Schnitt drei Mitarbeiter. Das sei zu wenig, um unabhängige Informationen, auch mit Hilfe des wissenschaftlichen Dienstes zu beschaffen. Bei der knappen Zeit und der vielen Arbeit, sei ein Rückgriff auf Lobbyisten-Material sehr verlockend.